Rolf Kern – der Trainer der WM-Silber-Heldinnen – blickt nach der Finalpartie gegen Schweden auf das Turnier und die zwei letzten Jahre zurück. Obwohl die Silbermedaille im ersten Moment einen bitteren Beigeschmack hat, weiss Kern, dass das Team in Neuenburg etwas Grosses erreicht hat.
«Wir haben unseren Gameplan gegen Schweden so umgesetzt, wie wir ihn uns vorgenommen haben», bilanziert Rolf Kern nach dem Finale. Vor allem im ersten Drittel sei alles wie geplant aufgegangen. «Einzig die Chancenauswertung ist das, was nicht ganz so gut war», sagt Kern. Aber jede Spielerin habe gekämpft und sich für ihre Mitspielerinnen eingesetzt, das sei schlicht grossartig gewesen, freut sich der Trainer.
Genau gleich wie im denkwürdigen Halbfinale – in dem die Schweiz in den letzten zwei Spielminuten vier Treffer erzielte und damit die Verlängerung erzwang – war auch das Motto des Finalspiels: nie aufgeben. «Das war in den letzten zwei Jahren immer wieder ein Thema», erklärt Rolf Kern. «Wir machen einfach immer weiter und weiter, bis uns jemand sagt, dass wir aufhören müssen.» Mit dieser Mentalität hat das Schweizer Frauen-Nationalteam nicht nur den spektakulären Einzug in den Final geschafft, sondern auch die Schwedinnen acht Sekunden vor Schluss mit dem 2:2-Ausgleichstreffer durch Corin Rüttimann ins Zittern gebracht. «Am Schluss in der Verlängerung ist es immer ein bisschen schwierig. Es ist bitter, dass die Schwedinnen das Tor erzwingen konnten.»
Nach dem Trubel des Schlusspfiffes freut sich Rolf Kern, sich mal hinzusetzen und Revue passieren zu lassen, was alles geschah. Was er aber jetzt schon weiss: «Ich bin extrem stolz, wie die Spielerinnen in den letzten zwei Jahren gearbeitet und auf vieles verzichtet haben. Sie haben dem Druck einer Heim-WM standgehalten und sind immer wie mehr zusammengewachsen. Es ist ein Riesenerfolg für das Team und ich bin extrem stolz, ein Teil davon sein zu dürfen.»