Im zweiten Gruppenspiel der Unihockey-WM in Riga (LAT) unterliegen die Schweizer gegen Finnland knapp mit 4:6.
Der Auftakt ins zweite WM-Gruppenspiel ist den Schweizern alles andere als wunschgemäss gelungen. Bereits nach 48 Sekunden ertönte die Torsirene ein erstes Mal, nach gut sechs Minuten lautete der Spielstand 3:0 für Finnland. Das erste Tor aus Schweizer Sicht erzielte Manuel Engel in Überzahl. Anstelle des Anschlusstreffers folgte dann aber das 4:1 für die Gegner – wieder waren die Schweizer in der Abwehr den berühmten Schritt zu spät gekommen. Mut machte der Umstand, dass die Zuteilungsprobleme in der Abwehr nun behoben zu sein schienen, die Schweizer immer öfter in Ballbesitz spielten und wie bereits am Vortag ein hervorragendes Boxplay zeigten.
Ab dem zweiten Drittel schien die Schweizer Mannschaft ihr Spiel zurückgefunden zu haben. Die Chance, das Spiel zu drehen, bot sich als sich die Finnen sich innerhalb von vier Minuten drei Zweiminutenstrafen leisteten. Luca Graf nutzte die Erste davon zum 2:4, Emanuel Antener erzielte in der dritten Überzahlsituation mit einem präzisen Schuss in die nahe hohe Ecke den Anschlusstreffer. Das Mitteldrittel ging damit mit 2:0 an die Schweiz – und brachte diese zurück ins Spiel.
Rückkehr ohne Belohnung
In der 48. Spielminute führte Manuel Maurer mit einem direktgeschossenen Backhand-Knaller den Ausgleich herbei – das Momentum schien definitiv auf Schweizer Seite zu sein. Aber es sollte anders kommen: Ein schlecht getroffener Direktschuss nach einem Freistoss der Finnen fand den Weg ins Schweizer Tor und stellte die finnische Führung wieder her. Ein brutales Vergehen an Kevin Berry führte 66 Sekunden vor Schluss zu einer Fünfminutenstrafe gegen die Finnen. Mit einem sechsten Feldspieler und ohne Torhüter liefen die Schweizer zum Ausgleichstreffer an, prallen aber an der diszipliniert spielenden finnischen Abwehr ab. Drei Sekunden vor Spielende besiegelte Finnland den Sieg mit einem Schuss ins leere Tor.
„Wir haben alles daran gesetzt, dieses Spiel heute zu gewinnen. Leider hat es knapp nicht gereicht“, resümierte ein enttäuschter Emanuel Antener nach dem Spiel. Der Aufholjagd kann er dennoch viel Positives abgewinnen: „50 Minuten lang haben wir gezeigt, dass wir mithalten können, phasenweise gar eher überlegen waren. Durch die frühen Gegentore am Anfang des Spiels sind wir ein wenig von unserem Weg abgekommen, danach haben wir aber ruhig zurück ins Spiel gefunden. “
Nach einem Tag Pause treffen die Schweizer am Dienstag im letzten Gruppenspiel auf Deutschland. Schliessen sie die Gruppenphase auf den Plätzen 1 oder 2 ab, qualifizieren sie sich direkt für das Viertelfinale vom Freitag. Das Spiel startet um 12:45 Uhr Schweizer Zeit und wird wiederum auf www.swissunihockey.tv übertragen.
Finnland - Schweiz 6:4 (4:1,0:2,2:1)
Arena Riga, Lettland. 3147 Zuschauer. SR Larinovs/Gross LAT
Tore: 1. Lamminen (Salo) 1:0. 4. Kotilainen (Väänänen) 2:0. 7. Johansson (Savonen) 3:0. 9. Engel (Matthias Hofbauer/Ausschluss Stenfors) 3:1. 10. Kukkokla (Aro) 4:1. 33. Graf (Matthias Hofbauer(Ausschluss Aro) 4:2. 36. Antener (Graf/Ausschluss Lamminen) 4:3. 48. Maurer (Kuchen) 4:4. 51. Kailiala (Kukkola) 5:4. 60. Salin (Ausschluss Kukkola) 6:4.
Strafen: 5mal 2 Minuten und 1mal 5 Minuten gegen Finnland, 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz
Finnland: Kosonen; Väänänen, Aro; Lamminen, Savonen; Kivilehto, Stenfors; Junkkarinen; Kotilainen, Kukkola, Kailiala; Salin, Salo, Johansson; Manninen, Pylsy, Moilanen; Tiitu, Kohonen
Schweiz: Pascal Meier; Berry, Graf; Camenisch, Christoph Hofbauer; Kuchen, Bischofberger; Laely, Braillard, Rüegger; Scalvinoni, Matthias Hofbauer, Engel; Antener, Christoph Meier, Maurer; Mendelin, Buchli
Bemerkungen: 57:09 Time-Out der Schweiz. Schweiz ab 57:09 ohne Torhüter. 6:4 ins leere Tor.
Zum Video-Interview mit Emanuel Antener
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