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08.12.2015

Schiedsrichter | Damen-WM

Der andere Blick auf die WM

Während die allermeisten Augenpaare in der Hakametsä Hall, der Hauptarena der laufenden Damen-WM in Finnland, derzeit auf die Spielerinnen gerichtet sind, konzentriert er sich in erster Linie auf die Schiedsrichter: Frank Leuenberger, Schweizer IFF-Observer, hat zur Aufgabe, die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zu bewerten.

Frank Leuenberger ist an der Damen-WM so etwas wie der Coach der Schiedsrichter: Er und drei weitere Observer aus verschiedenen Ländern sind dafür verantwortlich, die Schiedsrichter bei ihrer Arbeit zu unterstützen, ihnen die Partien zuzuteilen, Feedbacks zu geben und mit ihnen die Spiele auszuwerten.

Frank Leuenberger, wie bist du Observer geworden und weshalb?

Ich war vorher Schiedsrichter. Auf meinem Rücktrittschreiben habe ich vermerkt, dass ich mich in der untersten Stufe für ein oder zwei Jahre als Observer zur Verfügung stellen würde, um den Neulingen ein paar Tipps auf den Weg zu geben. Das war eigentlich die Grundidee. Ein halbes Jahr später erhielt ich ein Mail, dass es in meiner Region auf unterster Stufe nichts mehr zu observieren gebe und ich somit eine Stufe höher eingeteilt werde. So bin ich dann kontinuierlich aufgestiegen, bis ich am Schluss in der NLA angekommen bin.

Wie unterscheidet sich die Observation eines WM-Spiels von der Observation eines NLA-Spiels?

Im Grossen und Ganzen gibt es keine grossen Unterschiede, der Ablauf ist genau derselbe: Ich komme rund eine Stunde vor dem Spiel in die Halle, treffe mich mit den Schiedsrichtern und frage, was sie vom Spiel und sich selbst erwarten und ob sie möchten, dass ich auf etwas Spezielles achte. Dann schaue ich mir das Spiel an und bespreche dieses anschliessend mit den Schiedsrichtern. Der Vorteil bei einem solchen Turnier ist, dass man sich die Spiele oder einzelne Szenen mit den Schiedsrichtern in einer entspannteren Atmosphäre auf Youtube nochmal anschauen kann.  Zuhause bespricht man das Spiel allein aufgrund der Notizen, die man sich während des Spiels gemacht hat.

Wie sieht ein typischer WM-Tag von dir aus?

Gestern zum Beispiel hatte ich um 9.30 Uhr das erste Meeting, bei dem wir den nächsten Tag soweit wie möglich geplant haben. Beispielsweise haben wir anhand der heutigen Partien geschaut, welche Partien morgen noch möglich wären und wie wir diese einteilen könnten. Dann hatte ich ein bisschen Freizeit und habe mir die Stadt angeschaut. Am Nachmittag bin ich dann ins Stadion gekommen um mein Spiel zu observieren.  Der nächste Programmpunkt am Abend war das Technical Meeting, wo der ganze Ablauf für den nächsten Tag geplant wird. Zum Schluss steht jeweils noch das Schiedsrichtermeeting an, wo wir den Tag mit den Schiedsrichtern noch einmal Revue passieren lassen und die Nominationen für den nächsten Tag bekannt geben.

Du bist bereits seit sieben Jahren bei internationalen Turnieren als Observer im Einsatz. Welche Veränderungen sind dir im Laufe der Jahre aufgefallen?

Grundsätzlich wird alles immer professioneller. Bei meiner ersten WM wurde gerade Mal das Finalspiel im TV übertragen, mittlerweile sind es um die 20 Partien, die live gezeigt werden. Die Schiedsrichter und Observer sind somit insofern stärker gefordert, weil sie viel mehr im Fokus stehen. Wenn ein Fehler passiert, sehen es die Zuschauer fünf Sekunden später auf der Videoleinwand. Ein weiterer Unterschied zu früher ist, dass heute alle Teams die Regeln kennen. Früher musste man einzelne Nationen, die keine grosse Unihockey-Erfahrung hatten, zu Beginn des Turniers noch auf die Regeln schulen. Das ist heute alles viel gezielter geworden – auch bei den Schiedsrichtern. Gerade beim aktuellen Turnier ist das Niveau extrem hoch. Das macht Spass und ist sehr herausfordernd.

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Die "andere" Schweizer Delegation an der Damen-WM in Finnland: Frank Leuenberger ist bereits seit über 14 Jahren als Observer im Einsatz - seit 7 Jahren auch an internationalen Turnieren.

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Die Schweizer Schiedsrichter-Duos Brändle/Niedermann...

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...und Wehinger/Zurbuchen.

Fotos: Fabian Trees

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