Die Schweizerinnen stehen an der WM in Tschechien als Gruppensieger im Viertelfinal. Verteidigerin Andrea Kern zieht im Interview eine erste Zwischenbilanz.
Andrea Kern, heute habt ihr euch gegen die Norwegerinnen schwer getan. Warum hat es geharzt?
Andrea Kern: Das ist eine gute Frage. Wir haben wieder zuwenig Bälle in der Tiefe gehabt. Wir hatten zu wenige gefährliche Abschlüsse, auch im Slot. Am Anfang haben wir den Ball auch oft nach aussen gespielt, anstatt selber zu schiessen. In diesem Bereich sind wir Schweizer einfach zu wenig egoistisch.
Wo war der Wendepunkt?
Irgendwann konnten sie nicht mehr. Am Anfang sind sie viel mehr auf uns losgegangen. Wenn wir zwei, drei Tore machen, dann glauben sie auch nicht mehr so daran. So wurde es für uns einfacher, es sind mehr Räume aufgegangen, wir hatten mehr Ballbesitz und dadurch auch mehr Selbstvertrauen. Dann wird es zum Selbstläufer. Das hat man am Schluss auch gesehen.
Was ist deine Bilanz über die drei Gruppenspiele?
Offensiv haben wir noch etwas Steigerungspotenzial. Wir müssen effizienter sein. Hinten stehen wir kompakt. Unsere Torhüterinnen machen einen super Job. Aber es wird noch einmal eine Steigerung brauchen. Wir müssen den Ball noch etwas schneller laufen lassen. Ich denke auch, wir müssen ein wenig kreativer und flexibler werden. Es ist alles sehr statisch. Wir müssen auch mal etwas machen, was nicht erwartet wird.