Wiler-Ersigen ist zum zweiten Mal Unihockey-Cupsieger. Die Berner gewannen im Final des Swiss Mobiliar Cups in Bern gegen Grünenmatt mit 3:1 und retteten damit nach dem Ausscheiden in den Playoff-Viertelfinals ihre Saison.
Vor einer Woche war Wiler von Rychenberg Winterthur sensationell aus den Playoffs geworfen worden. Nun schlossen sie die Saison mit dem zweiten Cupsieg nach 2005 zumindest versöhnlich ab. "Die Erleichterung ist natürlich riesig", sagte Captain Matthias Hofbauer wenige Minuten, nachdem er in der mit über 3000 Zuschauern ausverkauften Berner Wankdorfhalle den Pokal in die Höhe gestemmt hatte. Für den besten Schweizer Unihockey-Spieler ist ein Ferienbeginn Anfang März ungewohnt. Wiler ist zum ersten Mal seit 2001 in der finalen Phase der Meisterschaft nicht mehr dabei. "Der Cupsieg tröstet auf jeden Fall etwas über die etwas verkorkste Saison hinweg", so Hofbauer.
Der Weg zum Cuptriumph war für den grossen Favoriten aber keineswegs ein Schaulaufen. Aussenseiter Grünenmatt leistete im ersten Final grossen Widerstand und hielt die Partie bis fast am Schluss offen. Es war (einmal mehr) der Captain, der Wiler-Ersigen gut zwei Minuten vor dem Ende mit dem 3:1 erlöste. Hofbauer war nur sechs Sekunden davor von der Strafbank zurückgekehrt.
Die Szene war symptomatisch für den Final, der zwar intensiv, aber spielerisch nicht unbedingt hochstehend war. Während Grünenmatt seine Chancen - wie etwa bei der Strafe gegen Hofbauer in der Schlussphase - nicht nutzte, schlug Wiler im entscheidenden Moment eiskalt zu. Auch wenn der jahrelange Dominator des Schweizer Unihockeys seine Verunsicherung nicht verbergen konnte, die individuelle Klasse machte den Unterschied in dieser Partie aus. Der Schweizer Internationale Adrian Zimmermann hatte Wiler davor mit zwei sehenswerten Toren zweimal in Führung geschossen. Den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 für Grünenmatt erzielte Daniel Sebek.
Mit dem Sieg im Berner Derby überwand Wiler auch seinen Cup-Fluch. Denn ausser im Jahr 2005 war Wiler davor in acht Cupfinals stets als Verlierer vom Feld gegangen oder bereits in den Runden davor überraschend ausgeschieden.
Die Spieler und Trainer von Grünenmatt waren nach der Niederlage hin- und hergerissen. Sie freuten sich darüber, dass sie im wichtigsten Spiel ihrer Vereinsgeschichte mit dem grossen Favoriten mithalten konnten, ärgerten sich aber über die verpassten Möglichkeiten. "Dieses Wiler wäre heute zu schlagen gewesen", diktierte Co-Trainer Robert Testa in die Mikrofone. In der Tat hielt sich Grünenmatt, das wie erwartet mit Kampf und viel Einsatz den Erfolg suchte, wacker. Es brachte aber beispielsweise in drei Powerplays kaum gefährliche Aktionen zustande und verschoss in der 37. Minute durch Mikael Boelius noch einen Penalty.
SV Wiler-Ersigen - UHC Grünenmatt 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)
Sporthalle Wankdorf, Bern. SR Baumgartner/Kläsi. Tore: 11. Adrian Zimmermann (Wittwer) 1:0. 31. Sebek (Vladar) 1:1. 36. Adrian Zimmermann (Bieber) 2:1. 58. Matthias Hofbauer 3:1. Strafen: 3mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 2mal 2 Minuten gegen UHC Grünenmatt.