Die Mitglieder von Unihockey Langenthal-Aarwangen (ULA) mussten an der Hauptversammlung zwar ein Defizit zur Kenntnis nehmen, erhielten aber zugleich die Gewissheit, dass der Verein auf einem soliden, finanziellen Fundament steht und zudem über eine äusserst erfolgreiche Nachwuchsabteilung verfügt.
Zu seiner ersten Hauptversammlung als Präsident von ULA erschienen im Restaurant Wilder Mann in Aarwangen beachtliche 83 Mitglieder. Der Langenthaler Unternehmer Lorenzo Cassani sprach denn auch von einem spannenden ersten Präsidial-Jahr, das er habe erleben dürfen. „Ich bin kein Unihockeyaner und konnte mir deshalb im vergangenen Jahr viel Wissen aneignen und einiges lernen“, betonte er. Er sei beeindruckt von den vielen helfenden Händen in diesem Verein, gab er weiter zu verstehen. Zugleich appellierte er an die Mitglieder: „Es lohnt sich, Freiwilligenarbeit zu verrichten, sie macht das Leben interessanter.“
Die Kernaussage seines Jahresberichtes war das klare Bekenntnis zum Leistungssport und damit zum NLB-Team des Klubs. “Der Leistungssport ist uns wichtig, den lassen wir uns auch etwas kosten“, sagte Cassani. Der Breitensport dürfe dabei aber auf keinen Fall vernachlässigt werden, er bilde die Basis für den Leistungssport. „Breitensport ist mehr als blosse körperliche Betätigung. Hier absolvieren die jungen Sportler eine Lebensschule.“ Zum Schluss blickte er noch ein wenig in die Zukunft und teilte den Mitgliedern mit, dass sich der Vorstand intensiv mit strategischen Fragen und der künftigen Ausrichtung des Vereins beschäftige. Als Stichwort nannte er die Schaffung einer Teilzeit-Geschäftsstelle. „Wir wollen in diesem grossen Verein für längerfristige Kontinuität sorgen.“
Erfreuliche Nachrichten waren aus der Nachwuchsabteilung zu hören. Manuel Stämpfli (Technische Kommission) sprach vom erfolgreichsten Jahr des ULA-Nachwuchses und erwähnte diverse Gruppensiege, unter anderem jenen der ältesten Junioren-Equipe, der U21, die am Ende in den Aufstiegsspielen nur hauchdünn den Sprung in die höchste nationale Klasse verpasste. Die Erfolge haben jedoch auch eine Kehrseite, so betonte Alfredo Catale, dass er noch nie so grosse Mühe gehabt habe, alle Trainerposten für die insgesamt zehn Nachwuchsteams zu besetzen. Zusammen mit den Aktiven (vier Herren- und ein Frauenteam) zählt ULA momentan rund 230 Mitglieder.
Ein so grosser Verein kostet Geld, sehr viel Geld, das wurde an der Hauptversammlung ebenfalls deutlich, mussten doch die Mitglieder ein Defizit in der Jahresrechnung 2012/13 von 10 142 Franken zur Kenntnis nehmen. Dennoch präsentiert sich die finanzielle Lage des Vereins nach wie vor gut, verfügt man doch über ein Eigenkapital von 122 258 Franken. Das Budget für die kommende Saison sieht ein kleines Minus von 560 Franken vor. Präsident Cassani warnte davor, leichtfertig mit den finanziellen Ressourcen umzugehen. Die stolze Eigenkapitaldecke wecke Begehrlichkeiten. Dennoch müsse man auch in dieser Situation zwischen dem wünsch- und machbaren unterscheiden und das vorhandene Geld gezielt einsetzen, für spezielle Projekte, die der Stärkung und Weiterentwicklung des Vereins dienten.
Ohne Diskussionen wurde der Vorstand für ein weiteres Amtsjahr bestätigt. Neu in das Gremium gewählt wurde der Langenthaler Journalist und Kommunikationsfachmann Walter Ryser (Ressort Kommunikation). Nach wie vor ist aber das Ressort Marketing nicht besetzt, womit der Vorstand nur sechs Personen umfasst. Sportchef Christian Zingg (Aarwangen) durfte zum Abschluss der Versammlung diverse, scheidende Nachwuchstrainer für ihre Verdienste mit einer Urkunde ehren.