Die Schweizer Unihockey-Nati gewinnt an der Damen-WM in Tschechien auch ihr drittes Spiel. Damit steht das Team von Chefcoach Sascha Brendler als Gruppensieger im Viertelfinal.
Die Schweizerinnen starteten mit viel Elan in die Partie gegen Norwegen. Dies wurde mit einer frühen Führung durch einen Kunstschuss von Margrit Scheidegger belohnt. Die Stürmerin nahm den Ball in der Luft ab und schlenzte ihn ins norwegische Tor. Mitte Drittel schalteten die Norwegerinnen aber einen Gang höher – bei den Schweizerinnen schlichen sich im Gegenzug Fehler ein. Cheftrainer Sascha Brendler sah sich gezwungen, bereits in der 13. Minute sein Time-out zu nehmen. Doch nur wenige Sekunden später jubelten die Norwegerinnen. Ausgerechnet ein Eigentor der Schweiz brachte den Nordländerinnen den Ausgleich. Zwei Minuten später nahm Andrea Kern die erste Strafe der Partie. Die Norwegerinnen also in Überzahl – und sie liessen sich nicht lange bitten. Kristine Naess bezwang Torhüterin Helen Bircher ungestört aus optimaler Abschlussposition.
In der Pause schien Trainer Brendler die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Schweizerinnen traten wieder abgeklärter auf und erarbeiteten sich gleich zu Beginn des Mittelabschnitts gute Chancen. Zuerst scheiterte Flurina Marti knapp an der norwegischen Torhüterin Charlotte Holt, dann aber verwertete Michelle Wiki zum 2:2-Ausgleich (23.). Das Selbstvertrauen der Eidgenossinnen war gestärkt, ihr Spiel wurde fortzu dominanter. Dies veranlasste Norwegens Trainer Patric Jonsson in der 34. Minute, ebenfalls sein Time-out zu beziehen. Ohne Wirkung. Vier Minuten später kombinierten sich die Schweizerinnen herrlich durch die norwegischen Reihen, Kathrin Zwinggi passte vor dem Tor quer zu Seraina Ulber, welche Kaltblütigkeit bewies und die Schweizer Führung wieder herstellte.
Nach zwei Minuten im Schlussdrittel war es Corin Rüttimann, die die Schweiz jubeln liess. Der Zwei-Tore-Vorsprung verschaffte den Schweizerinnen Luft und plötzlich platzte der Knoten. In der 52. Minute sorgten Nina Bärtschi und Zwinggi mit einem Doppelschlag innert 37 Sekunden für die Entscheidung. Der dritte Treffer der Norwegerinnen fünf Minuten später diente nur noch der Resultatkosmetik.
Die Schweizerinnen sind nach dem dritten Sieg im dritten Spiel Gruppensieger. Sie qualifizieren sich damit direkt für den Viertelfinal vom Donnerstag. Verteidigerin Andrea Kern ist mit dem bisher gezeigten noch nicht ganz zufrieden. «Offensiv haben wir noch etwas Steigerungspotenzial. Wir müssen effizienter sein», sagt sie. «Hinten stehen wir kompakt. Unsere Torhüterinnen machen einen super Job. Aber es wird noch einmal eine Steigerung brauchen.» Der Viertelfinal-Gegner der Schweizerinnen wird am Dienstag im Playoff-Spiel zwischen Russland und Deutschland ermittelt.
Norwegen – Schweiz 3:6 (2:1, 0:2, 1:3)
Vodova Arena Brno/CZE. 364 Zuschauer. SR Bienkowsik/Chomniki (POL). Tore: 4. Scheidegger (Rüttimann) 0:1. 13. Eigentor 1:1. 17. Naess (Farnes, Ausschluss Kern) 2:1. 23. Wiki 2:2. 38. Ulber (Zwinggi) 2:3. 42. Rüttimann (Bärtschi) 2:4. 52. Bärtschi (Rüttimann) 2:5. 52. Zwinggi (Stella) 2:6. 57. Amundsen (Langaker) 3:6. Strafen: Keine Strafen für Norwegen, 1mal 2 Minuten für die Schweiz Norwegen: Holt; Berg, E. Torp; Oserhaug, Havre; K. Torp, Benko; Hagestande; Vika, Farnes, Naess; Nadim, Einstulen, Hansen; Sundvik, Langaker, Knudsen; Amundsen, Karevold. Schweiz: Bircher; Bürgi, Marti; Zimmermann, Kern; Wüthrich, Rüttimann; Nötzli; Zwinggi, Stella, Chalverat; Hermann, Mischler, Wiki; Bärtschi, Scheidegger, Putzi; Ulber, Frick. Bemerkungen: 12:09 Time-out Schweiz, 34:32 Time-out Norwegen