Bereits zum 53. Mal traf das Schweizer Herren Nationalteam auf Weltmeister Schweden. Da man nach einer packenden Partie im Penaltyschiessen mit 5:6 letztlich doch den Kürzeren zog, wartet die Schweiz nach wie vor auf den ersten Sieg gegen den Weltmeister.
Nachdem am Vormittag das U19-Team gegen Schweden erst nach Penaltyschiessen mit 6:7 den Kürzeren zog, wollte auch das A-Nationalteam gegen denselben Gegner für Furore sorgen. Schliesslich wartet die Schweiz gegen die übermächtigen Nordeuropäer noch immer auf den allerersten Sieg überhaupt. Wieso dieses Vorhaben nicht heute, vor zahlreich erschienenem Heim-Publikum realisieren?
Der Start gelang der Schweiz nach Mass. Nachdem in der siebten Minute der Schwede Henrik Stenberg für zwei Minuten raus musste, dauerte es lediglich gut 60 Sekunden bis der extra fürs Powerplay eingewechselte Sandro Dominioni genau richtig stand und einen Abpraller sicher verwerten konnte. Danach verlagerte sich das Spielgeschehen bis Drittelsende allerdings zugunsten des Weltmeisters, welcher in Überzahl durch einen Weitschuss von Verteidiger Martin Östholm ausgleichen und kurz darauf durch einen clever gemachten Abstauber von Joel Kanebjörk in Führung gehen konnte. 1:2 zur Drittelspause.
In dieser schien der Schweizer Nationaltrainer Petteri Nykky die richtigen Worte gefunden zu haben, dauerte es doch nur gerade 42 Sekunden bis Emanuel Antener nach einer wunderschönen Passkombination von Matthias Hofbauer mustergültig bedient wurde und zum Ausgleich traf. Und sieben Minuten später sollte es noch besser kommen für die Schweiz: Verteidiger Martin Joss donnerte den Ball fast von der Mittellinie beinahe flach in die Maschen – 3:2 für die Eidgenossen. Da den Schweden danach erst mal nichts Zählbares mehr gelang, behielt dieses Resultat bis Abschnittsende Bestand und auf den Zuschauerrängen begannen die ersten Fans bereits von einem Sieg zu träumen.
Die Anhänger wurden im Schlussabschnitt allerdings schnell wieder auf den Boden geholt. Denn diesmal war es Schweden, welches innerhalb weniger Sekunden sein Skore eröffnen konnte. Kim Nilsson auf Pass Kanebjörk war für den Ausgleich besorgt. Doch keine halbe Spielminute später war die Schweiz erneut in Führung: Michael Zürcher wurde im Abschluss entscheidend gestört und Antener verwertete den fälligen Penalty souverän. Danach waren dann aber die Schweden wieder am Drücker. Nilsson ging in der 44. Minuten im Rücken der Schweizer Abwehr komplett vergessen und hatte alle Zeit der Welt um Torhüter Hitz zum Ausgleich zu bezwingen und in der 50. Minute schoss Östholm seine Farben wieder in Führung. Egal wie der Spielverlauf aussieht, am Schluss gewinnt sowieso immer Schweden? Noch nicht ganz. Ohne Torhüter dafür mit sechstem Feldspieler und allem was Rang und Namen hat auf dem Feld schoss Michael Zürcher die Schweizer 27 Sekunden vor Drittelsende ins Penaltyschiessen. Die Zuschauer durften also noch etwas weiterträumen – doch leider Platzte der Traum jäh. Denn während bei den Schweden alle drei Schützen trafen, scheiterte Antener an Torhüter Jon Hedlund und so muss die Unihockey-Schweiz auch nach 53 Direktduellen auf den ersten Sieg gegen Schweden warten. Doppeltorschütze Antener sagte direkt im Anschluss an die Partie, den Unterschied habe letztlich nur ein Penalty ausgemacht aber, «Schweden war in der Summe doch das nötige Quäntchen cleverer als wir.»
Schweiz – Schweden 5:6 (1:2; 2:0; 2:3) n.P.
BBC Arena 1 Schaffhausen. - 2117 Zuschauer. - SR Villki/Alkare (FIN). - Tore: 8. Dominioni (Antener) 1:0. 13. Östholm (Enström) 1:1. 16. Kanebjörk (Nordgren) 1:2. 21. Antener (Hofbauer) 2:2. 28. Joss (Laely) 3:2. 41. Nilsson (Kanebjörk) 3:3. 42. Antener 4:3. 44. Nilsson (Sundstedt) 4:4. 50. Östholm (Enström) 4:5. 60. Zürcher (Hofbauer) 5:5. – Penaltyschiessen: Antener -; Nilsson 0:1; Riedi 1:1; Enström 1:2; Hofbauer 2:2; Stenberg 2:3. - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Schweden.
Schweiz: Hitz; Schneider, Meister; Graf, Joss; Bolliger, Schmocker; Antener, Hofbauer, Gerber; Laely, Braillard, Friolet; Scalvinoni, Zürcher, Riedi; Engel, Dominioni, Maurer.
Schweden: Hedlund; Nilsberth, Samuelsson; Sundstedt, Wallgren; Holmgren, Östholm; Hovlund; Enström, Rudd, Galante-Carlström; Pettersson, Eriksson, Stenberg; Jirebeck, Kanebjörk, Nordgren; Samuelsson, Nilsson.