Die Schweiz besiegt im Halbfinal den amtierenden Weltmeister Finnland mit 5:2 und trifft nun morgen Sonntag im Final auf den Sieger des Halbfinals Schweden – Tschechien.
Die Halbfinalpaarung gegen Finnland rief Erinnerungen an die letzte Herren-WM wach, wo die Schweiz lange nach dem Sieger aussah, nach Verlängerung aber doch den Kürzeren zog. Wie würde es der U19 ergehen, zumal es sich auf dieser Stufe bei Finnland um den amtierenden Weltmeister handelt.
Die Schweiz machte von Anfang an klar – sie war bereit für diese Partie und bestens auf den Gegner eingestellt. Von Anfang an zog sie ihr Spiel auf und ging durch Manuel Staub in der 5. Minute verdient in Führung. Da es im spannenden Schlagabtausch bis zur Pause zwar noch einige Chancen auf beiden Seiten, aber nichts Zählbares mehr gab, war dies auch gleich der Pausenstand.
Was würde Finnland, das offensichtlich ein anderes Schweizer Spiel erwartet hatte und sich entsprechend schwer tat, tun? Laasonen mit einem Doppelschlag in der 24. und 25. Minute gab eine erste Antwort auf diese Frage und brachte die Finnen mit 2:1 in Führung. Doch die Schweiz liess sich davon nicht beeindrucken, spielte geduldig und überlegt weiter und wurde durch Treffer von Marco Louis und Joël Rüegger zur erneuten Pausenführung von belohnt.
Im dritten Drittel wurden die Nerven sämtlicher Schweiz-Anhänger gehörig strapaziert. Denn erneut gab es mit einem leichten Plus für die Schweiz hüben wie drüben zahlreiche Chancen, doch das aus Schweizer Sicht erlösende vierte Tor liess auf sich warten - bis zur 55. Minute. Fabian Beeler nahm einen Auswurf seines Torhüters mustergültig an, tankte sich gegen drei Finnen durch und hämmerte den Ball ins Netz. Als ebendieser Beeler in der 59. Minute auch noch ins leere Tor zum Schlussstand von 5:2 traf, war der Jubel im Fanblock der Schweiz grenzenlos.
Ein sichtlich gelöster Cheftrainer Thomas Berger zeigte sich verständlicherweise sehr zufrieden über den Finaleinzug und machte seiner Mannschaft ein Kompliment: „Mein Team hatte sich den Finaleinzug von Anfang an vorgenommen. Dass es ihnen nun gelang – vor allem nach den letzten beiden nicht optimal verlaufenen Spielen – zum genau richtigen Punkt eine derart überzeugende Leistung abzurufen, macht mich extrem stolz“. Entsprechend wolle man den Finaleinzug jetzt auch erst mal kurz geniessen, bevor man sich dann auf das morgige Finale fokussiere. Auch der als bester Schweizer ausgezeichnete Torhüter Ruven Gruber konnte sein Glück kaum fassen: „Es hat einfach alles gepasst heute und wir haben unser Ziel, den Final, erreicht!“.
Die Schweiz spielt morgen Sonntag um 16:00 gegen den Sieger der Halbfinalpartie Schweden – Tschechien um den Weltmeistertitel.
Finnland – Schweiz 2:5 (0:1; 2:2; 0:2)
Hamburg, Sporthalle Hamburg. 823 Zuschauer. SR Skoog/Pettersson (SWE). Tore: 5. Staub (Gröbli) 0:1. 24. Laasonen (Savonen) 1:1. 25. Laasonen (Wigren) 2:1. 29. Louis (Beeler) 2:2. 38. Rüegger (Staub) 2:3. 55. Beeler (Gruber) 2:4. 59. Beeler 2:5. Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Finnland, 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Finnland: Toriseva; Wigren, Salo; Eronen, Savonen; Peltonen, Turula; Kotilainen, Kotovaara, Laasonen; Saari, Mertaniemi, Pesu; Vettenranta, Alho, Markkola; Horn, Rautio, Parviainen.
Schweiz: Gruber; Conrad, Baumgartner; Bischofberger, Schlegel; Heller, Gutknecht; Müller; Rüegger, Gröbli, Staub; Beeler, Engel, Louis; Baumann, Hartmann, Dumauthioz; Mutter, Mayer.