Die Schweizerinnen verlieren an der Unihockey-WM in Tschechien den Halbfinal gegen Finnland mit 2:6. Zehn schwache Minuten im Mitteldrittel sorgten für die Entscheidung.
Die Partie begann verheissungsvoll. Die Schweizerinnen passten sich mühelos an die im Vergleich zum Viertelfinal höhere Intensität an und begegneten den Finninnen auf Augenhöhe. Beide Teams erarbeiteten sich bereits zu Beginn einige Möglichkeiten. Gegen Mitte des ersten Drittels konnte die Mannschaft von Cheftrainer Sascha Brendler den Druck etwas erhöhen. In der 10. Minute zog Verteidigerin Silvana Nötzli aus Distanz ab – und erwischte die finnische Torhüterin eiskalt. Das 1:0 für die Schweiz. Die Finninnen, vom Gegentreffer wachgerüttelt, kamen in der Folge besser ins Spiel. Mit zwei guten Möglichkeiten von Nina Rantala – ein Schuss ging gar an die Latte – war der Ausgleich nah. Doch die Schweizerinnen brachten den Vorsprung in die erste Pause.
Die Finninnen kamen mit mehr Schwung zurück aufs Feld. Und das sollte sich auszahlen: Eine missglückte Abwehraktion in der Schweizer Verteidigung ermöglichte Karoliina Kujala in der 23. Minute den Ausgleich. Wenig später mussten die Rot-Weissen erstmals in Unterzahl agieren, welche sie aber unbeschadet überstanden. Dafür kam es für die Schweizerinnen in der 36. Minute richtig dick: Innert 47 Sekunden zogen die Finninnen vom 1:1 auf 1:4 davon. Das 1:5 in der 39. Minute durch Elina Kujala war dann so etwas wie die frühzeitige Entscheidung. Auch das eingezogene Time-out von Trainer Brendler konnte daran nichts mehr ändern.
Die Schweizerinnen liessen sich trotz deutlichem Zwischenresultat nicht unterkriegen und zeigten im Schlussabschnitt einen beherzten Auftritt. Das 2:5 durch Seraina Ulber nach einer schönen Passkombination in der 46. Minute war der Lohn. Weitere Treffer blieben den Eidgenossinnen trotz zahlreicher Chancen und vollem Risiko verwehrt.
«An einer Weltmeisterschaft zählt nur Sieg oder Niederlage und wir haben es in zehn Minuten aus den Händen gegeben», sagt Cheftrainer Brendler nach der Partie. «Wir haben im letzten Drittel noch einmal alles probiert. Die Enttäuschung ist natürlich gross.» Die Schweizerinnen spielen nun am Sonntag gegen den Verlierer des zweiten Halbfinals, Schweden oder Tschechien, um die Bronzemedaille.
Schweiz – Finnland 2:6 (1:0, 0:5, 1:1)
CEZ Arena, Ostrava/CZE. 1872 Zuschauer. SR Moberg/Lindberg (SWE). Tore: 10. Nötzli (Stella) 1:0. 23. K. Kujala (Kauppila) 1:1. 36. Luomaniemi 1:2. 36. Rantala (Raitanen)1:3. 36. E. Kujala (K. Kujala) 1:4. 39. E. Kujala (Kauppila) 1:5. 46. Ulber (Hermann) 2:5. 60. K. Kujala (Kauppila) 2:6. Strafen: 2mal 2 Minuten für die Schweiz 1mal 2 Minuten für Finnland. Schweiz: Schmid; Nötzli, Marti; Zimmermann, Kern; Wüthrich, Rüttimann; Bürgi; Zwinggi, Ulber, Stella; Hermann, Frick, Wiki; Bärtschi, Scheidegger, Putzi; Chalverat, Mischler. Finnland: Makela; Karjalainen, Ukkonen; Raitanen, Kokko; Tikkanen, Mertsalmi; Manninen; K. Kujala, E. Kujala, Kauppila; Rantala, Luomaniemi, Alanko; Hannonen, Uimonen, Niemelä; Ilmola, Pollanen. Bemerkungen: 38:07 Time-out Schweiz, 58:47 Time-out Finnland