Die Schweiz hat ihr gestriges Auftaktspiel gegen die Slowakei mit 8:4 gewonnen. Entspannt sitzen die Hofbauer Brüder auf dem Sofa in der Eingangshalle ihres Hotels. Mit wachem Blick schauen Nati-Captain Matthias und Doppeltorschütze Christoph auf den geglückten WM Start zurück, schwärmen vom Publikum in der ausverkauften Wankdorfhalle und verraten den Wunschtitel ihres persönlichen WM-Buches.
Gestern ging die Heim-WM endlich los. Schon Gänsehaut gehabt?
C. Hofbauer (ch): (Lacht) Ja, schon drei Mal! Vor dem Einlaufen, danach und nach der Hymne. Das waren sehr spezielle Momente.
M. Hofbauer (mh): Als der Speaker die Starting Six der Schweiz verlas und Goalie Streit als Erster das Feld betrat, lief es mir kalt den Rücken runter.
War das auch der Augenblick, in dem ihr realisiert habt, dass die lang herbei gesehnte Heim-WM endlich begonnen hat?
ch: Das wurde mir während dem Einschiessen vor dem Spiel so richtig bewusst. Die Stimmung in der Halle, die vielen Menschen, es lag etwas sehr Besonderes in der Luft.
mh: Ja, das war auch der Moment, in dem es bei mir Klick gemacht hat. Die Atmosphäre, das ganze Drumherum, ein Augenblick der sich einprägt.
Wie beurteilt ihr euren Start ins Turnier?
mh: In meinen Augen war es ein guter Start. Besonders gefallen hat mir der zweite Teil des ersten Drittels. Darauf können wir aufbauen. Da fielen die meisten Tore und es gab einige sehenswerte Aktionen. Es waren zwar noch keine glanzvollen Leistungen darunter, aber das Gezeigte war ok.
ch: Wir fanden schnell ins Spiel und kreierten viele Chancen. Es war eine Frage der Zeit bis zum ersten Tor. Nach dem 5:0 waren wir jedoch nicht mehr konsequent.
mh: Wir waren bereit. Das bekam speziell Torhüter Streit beim Einschiessen zu spüren. Nach den ersten Serien kam er zu mir und fragte mich, ob er heute so schlecht drauf sei oder ob wir so präzis schiessen (schmunzelt).
ch: Nun wollen wir das Resultat und die positiven Dinge mitnehmen. Die Zuschauer zum Beispiel waren unglaublich!
mh: Ja, die Kulisse war super! Das Publikum war extrem begeisterungsfähig, fieberte mit und honorierte jede gute Aktion. Das macht Lust auf mehr.
Dies war sozusagen erst die Einleitung und das erste Kapitel eures „WM Buches“. Welchen Titel würdet ihr diesem Kapitel geben?
mh: Operation WM erfolgreich lanciert.
ch: Erfolgreicher Start.
Am Dienstag steht Singapur, am Mittwoch Estland auf dem Spielplan. Wie schätzt ihr diese Gegner ein?
mh: Nach dem Startschuss gestern sind wir nun im Turnier angekommen. Unsere Philosophie lautet im Hier und Jetzt zu sein. Deshalb geniessen wir heute unseren Ruhetag und gehen haushälterisch mit unseren Kräften um. Bald wird die erste entscheidende Phase eingeläutet. Wir versuchen die Spannung dafür langsam aufzubauen.
ch: Estland wird ein erster Prüfstein. Doch der Fokus liegt ganz klar auf uns. Deshalb spielt es eigentlich keine Rolle wie der Gegner heisst. Wir wollen gute Leistungen bringen, gewinnen und dann weiterschauen.
Vorhin habt ihr dem ersten Kapitel eures „WM-Buches“ einen Titel gegeben. Wie lautet euer Wunschtitel für das gesamte Buch?
mh: Nykkys Goldjungs.
ch: Switzerland‘s great moment.